Ach, lang ist’s her (schon drei Wochen), die goldenen sonnigen WM-Zeiten bis zum bitteren Ende gegen Spanien. Das Trostpreisspiel um den 3. Platz zählt nicht. Auch bei jurablogs gab es eine andere „Schwerpunktsetzung“. Burhoff etwa meldete, kurz vor deren Spiel gegeneinander, die Disqualifizierung Argentiniens, kurze Zeit später allerdings auch die Deutschlands. Auch Ballmann ließ sich, inzwischen unter seinem Klarnamen, hierzu vernehmen. Zwei Episoden will ich noch nachtragen:
Eine Woche vor der WM war ich mit meinem Sohn beim Spiel Deutschlands gegen Bosnien im Waldstadion.
Nach dem Spiel wurden wir über die Isenburger-Schneise vom Parkplatz weggeführt. Am Ortseingang Neu-Isenburg befindet sich eine eklige Ampel. Die schaltet stur ihren Stiefel, auch wenn vom Stadion 500 Autos und aus den anderen Richtungen keines kommt. Da kann es passieren, daß man mal bei „rot“ nach rechts um die Ecke biegt. Blöd, wenn direkt hinter einem, durch den dunklen Isenburger-Wald nicht zu erkennen, die Polizei fährt. Blöd auch, wenn sie dann Blaulicht anmacht und einen anhält und die Wagenpapiere usw. mit den Worten: „das war aber mehr als eine Sekunde“ haben will.
Erstaunlich, daß dann der prüfende polizeiliche Blick in’s Wageninnere, der einen in schwarz-rot-gold gehüllten schlafenden Halbwüchsigen preisgibt, zu einem Sinneswandel geführt zu haben scheint. Denn nach kurzem Blickkontakt zum Kollegen werden die Wagenpapiere mit einem „gute Fahrt“ zurückgereicht.
Derselbe Halbwüchsige verlangte im anschließenden Italienurlaub nach irgendeiner Fahne, welche habe ich vergessen, wahrscheinlich die von Spanien. Im Souvenirladen in Venedig, der mit Fahnen aller Herren Länder ausgestattet war, gab es ausgerechnet diese Fahne nicht mehr. Sie sei „finish“, wie uns der Verkäufer bedeutete. Also zogen wir ab. Vor dem Laden fragte mein Sohn: „Warum haben wir nicht die Finnische genommen?“