Der Fall des wegen Untreue u.a. in 16 Fällen angeklagten Bensheimer Anwalts ist ein Musterbeispiel für fehlerhaftes Krisenmanagement eines einer Straftat Verdächtigen. „Vogel Strauß“ ist selten der richtige Weg.
Dem Vernehmen nach habe er die Mandantin, deren Fremdgeld er für eigene Zwecke verwendet hatte, vertröstet und letztlich ihre Geduld überstrapaziert. Als sie sich nicht mehr anders zu helfen wußte, erstattete sie Strafanzeige. Von da an hatte er das Heft des Handelns aus der Hand gegeben und der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit zu einer Durchsuchungs- und Beschlagnahmeaktion, die erst die weiteren Fälle zu Tage förderte.
Das ist jetzt der dritte bekannte gewordene Fall im hiesigen Bezirk innerhalb weniger Jahre. Fest steht, die Kollegen schaden nicht nur sich selbst und ihren Mandanten; sie führen auch der „Innung“ schweren Schaden zu. Jeder einzelne Fall unterminiert das Vertrauen, auf das die Anwaltschaft angewiesen ist. Daher darf es kein Pardon geben.
Das ist nicht der erste Anwalt, der seine Mandantschaft um fiskalische Dinge betrogen hat. Der Kuchen wird kleiner und die Anzahl der Anwälte immer größer. Da sind natürlich die Gelder, die auf das Anwaltskonto fließen, verlockend. Ich swelbst habe einen ähnlichen Fall persönlich erlebt.Der besagte Anwalt hattte bereits 2 Strafen wegen Untreue kassiert und machte erneut lange Finger nach Geldern und Gold, was ihm nicht gehörte. Nach einer gewissen Zeit platzte auch mir der Kragen und ich erstattete Anzeige bei der StA. Dieser Anwalt verstand es bisher durch Krankheit sich der Gerechtigkeit zu entziehen. Worüber ich aber besonders erbost bin, ist die Tatsache, dass offenbar die Anwaltskammer dem Rechtsanwalt Schützenhilfe habe zukommen lassen. Das Vertrauen ist hin. Leider leiden auch die ehrlichen Anwälte darunter.
… und trotzdem würde ich mich mit derartigen Kommentaren zurückhalten, falls ich nicht alle Einzelheiten des Falles kenne.
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