Strate für Maschmeyer

Musikalisch eine der besten Platten Wolf Biermanns ist „Warte nicht auf bessre Zeiten“ aus den späten sechziger Jahren. Politisch ist sie herrlich unkorrekt. Darauf ist auch „Enfant perdu“, das Biermann nach der Wechsel des Sohnes Robert Havemanns Florian von Ost nach West geschrieben hatte. Die Enttäuschung über den vermeintlichen Renegaten muß enorm groß gewesen sein.
Dieses Lied fiel ihm ein, als er in der Zeitung las, daß Gerhard Strate  für Carsten Maschmeyer tätig wird, weil der mit einem Beitrag über seine Person in Panorama aus der vergangenen Woche unglücklich ist. Der Film hieß „Der Drückerkönig und die Politik“. Die Kumpels des Drückerkönigs Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundespräsident Christian Wulff, seine Frau Veronica Ferres und seine dienstbaren Geister Bert Rürup und Walter Riester waren darin zu bewundern.
Jetzt also Gerhard Strate im Kampf gegen die Pressefreiheit. Was für ein Fall!

Siehe hierzu auch die Pressebox vom 24.01.2011.

3 Gedanken zu „Strate für Maschmeyer

  1. chronovisor

    Hier heisst es:

    [i]“Die Kumpels des Drückerkönigs Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundespräsident Christian Wulff, seine Frau Veronica Ferres…[/i]

    Es koennte der Eindruck entstehen, dass Veronica Ferres die Frau von… naja, eh scho wissen…
    Hier offenbart sich ein Fauxpas in der deutschen Sprache.

    Cheers, |cv|

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  2. Gerhard Strate

    Lieber Herr Kollege,

    das Lied über Florian Havemann (und auch die ganze Platte) habe ich viele Male gehört. Es ist wirklich das Beste, was Biermann je geschrieben und gesungen hat. Darin sind wir uns einig. Dass Sie Ihre Enttäuschung über mein Mandat für Herrn Maschmeyer äußern, ist natürlich auch völlig ok. Nur: Sie können davon ausgehen, dass ich mir die Übernahme des Mandats sehr wohl überlegt habe, wobei die Frage der Honorierung völlig nachrangig war. Auch einer Person, die in der Öffentlichkeit zur Schießbudenfigur aufgebaut wird, kann gelegentlich einmal Unrecht geschehen. Herr Christoph Lütgert, der „Reporter“, ist ein eitler Selbstdarsteller. Er läuft bei einer 30-Minutensendung 29 Minuten durchs Bild, um dann erneut festzustellen, dass er an Maschmeyer „nicht herangekommen“ ist.
    Die Deutsche Bank hat mit ihren Beratern Dutzende von Kommunen in die Pleite getrieben (vgl. nur: http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Pforzheim/arid,210694_puid,1_pageid,17.html). Herr Lütgert dürfte aber kaum den Mannesmut haben, auf der nächsten Hauptversammlung der Deutschen Bank Herrn Ackermann aufzulauern und ihn um ein Spontan-Interview zu bitten. Seine Reportagen sind auf Überrumpelung angelegt, unsauber und eine Karikatur auf investigativen Journalismus.
    Ihre Homepage hat mir im übrigen gut gefallen! Herzliche Grüße nach Bensheim! Gerhard Strate

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  3. flauaus Beitragsautor

    Lieber Kollege Strate,
    danke für das Lob. Das kann ich nur zurückgeben. Was Sie machen gefällt mir immer. Besonders gut Ihr Vortrag beim letzten Frühjahrssymposium in Karlsruhe „Ende oder Wende im Strafzumessungsrecht?“. Maschmeyer hätte einen anderen anwaltlichen Interessenvertreter verdient gehabt.
    Viele Grüße nach Hamburg!
    Ihr Achim Flauaus

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